Abschied Liebenzeller Gemeinschaft Beimerstetten...

23.07.2020

Liebe Zellen Gemeinschaft Beimerstetten,
Befiel dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen und deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein recht wie den Mittag. Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. (Psalm 37,5-7a)


Wir leben in einer Welt zu deren Ordnung das Geboren werden und Sterben gehört. Wir leben zwischen vielen Spannungsfeldern in denen wir herausgefordert werden Entscheidungen zu treffen und Risiken einzugehen. Zwischen Ankommen und Abschied nehmen, Empfangen und Teilen, Schutz und Offenheit, Prägung und Entfaltung, Grenzen und Möglichkeiten, Visionskraft und Realitäts-Sinn, Kontrolle und Ohnmacht, Kompetenz und Ressonanz tragen wir Verantwortung dieses Leben bestmöglich mitzugestalten bzw. mit zum Klingen zu bringen.


Am 26. Juli 2020 wird die Liebenzeller Gemeinschaft Beimerstetten zum letzten Mal zu einer Gemeinschaftsstunde im evangelischen Gemeindehaus zusammenkommen. Der Liebenzeller Gemeinschaftsverband beendet vor Ort eine langjährige Begleitung aufgrund der altersbedingten Situation und ausbleibender Gemeindeentwicklung in den letzten Jahren.

Mit dankbarem Blick sehen wir zurück.


Nach dem zweiten Weltkrieg war auch in Beimerstetten, wie an vielen anderen Orten in der damaligen Nachkriegszeit unter jungen wie älteren Menschen eine Sehnsucht gewachsen nach erfülltem geistlichen Leben. 1948 wurde von dem Ehepaar Bulling mithilfe vom Geislinger Jugendbundleiter Albert Oßwald eine Liebenzeller Gemeinschaft in Beimerstetten ins Leben gerufen. Albert Oßwald übernahm anfangs die Verkündigung. 1952 gründete sich der EC Jugendbund. Getragen wurde er
durch eine lebendige Netzwerkkultur. Diakonieschwestern aus Geislingen und Praktikanten in der theologischen Ausbildung aus Neu-Ulm prägten die Jugendarbeit vor Ort mit. Seitdem wurde die Gemeinschaft Beimerstetten von Neu-Ulm und Geislingen aus unterstützt. Gerhard Rist und Hans Heinrich Bulling halfen in der Verkündigung des Evangeliums. 1977 wurde dann nach fast 3 Jahrzehnten die Jugendbundarbeit eingestellt. Die Arbeit im Kinderbund wurde jedoch weiterhin von
Frieda Strobel, Hilde Hiller, Hans Bulling, Schwester Martha Wörlein und m.W. später kurzzeitig von Schwester Karin Müller weitergeführt und von Pastor Mirko Scheuber schließlich beendet.

 

In den letzten 7 Jahren haben Sebastian Hergt, Rotger von Gustedt, Christian Wannenwetsch, Siegfried Erne, Max Fischer, Pfr. Lindner u.v.a. bei den Predigtdiensten ausgeholfen. Waltraud Rist übernahm ca. 20 Jahre als Ansprechpartnerin die Verantwortung für die Gemeinschaft. Herzlichen Dank noch einmal an der Stelle. Auch für die letzten Jahre sagen wir Danke an das Team Friedel und Emil Rist, Renate Wittlinger sowie die Familie Mack-Schmidt die sich die Verantwortung geteilt haben.
Herzlichen Dank auch an die Kirchgemeinde für das Vertrauen sowie die Bereitstellung des Gemeindehauses. So wie dieses Gebäude auf Zeit hatte auch dieses „geistliche Gebäude“ seine Zeit. Wertvolle Menschen wie z.B. Isolde Göggelmann und Esther Blümel haben wir zu Grabe tragen müssen. Alles hat seine Zeit und so sagen wir Jesus Danke in dem Vertrauen, das er alles Nichtkönnen seiner Kinder souverän vollendet. Wir legen auch manche Enttäuschung und Verletzungen in seine Hände und bitten um Vergebung wo wir selbst an anderen schuldig wurden. Wir sagen Danke für alle Mitarbeit und Investition an Zeit, Liebe, Kraft und Geld in der Liebenzeller Gemeinschaft Beimerstetten für die Sache Jesu. Er hat den Aufbruch geschenkt und Ihm gehört der Abschied. Soli Deo Gloria!


Tobias Morsch (Gemeinschaftspastor LGV Bezirk Neu-Ulm)